Industrial hemp—opportunities, risks and potential in Brandenburg

Tagesseminar für

Landwirtschaftliche Betriebe in Brandenburg

Ihre Experten

Marijn Roersch van der Hoogte
MRHanf Beratung

Ulrich Benedix
Agro Saarmund GmbH

Informationen

Dauer der Schulung: 8 Std. als Tagesseminar
Anzahl Teilnehmer: Min. 15 Teilnehmer
Zeitraum: October 1, 2022 – March 31, 2023, jeweils 09:00 – 16:00 Uhr
Schulungen: 10 (Süd-BRB 1-2)

Module

  • Modul A (4 X 45 Min.) : Theorie

    1. Warum sollten wir Landwirte über Hanf reden?
    2. Was ist so besonders am Hanf?
    3. Hanf als Problemlöser?
    4. Welche Sorte passt zu mir?
    5. Praktischer Hanfanbau (Bodenbearbeitung, Düngung, Krankheiten,
      PSM etc.)
    6.  Hanfernte
    7. Umgang mit dem Erntegut
    8. Was mache ich mit dem Hanfstroh
    9. Qualitäten und Hanfvermarktung
    10. Was muss ich sonst wissen?
  • Modul B (2 X 45 Min.) : Praxis

    1. Hanf als Baustoff
    2. Hanf als Rohstoff (Verpackung o.ä.)
    3. Hanfsteine selber machen (Schäben, Kalk und eine Form und los)
  • Modul C (2 X 45 Min.) : Gesetze & Diskussion

    1. Was will das Gesetz, das BLE und LKA
    2. Diskussion
Während der Schulung können direkt Fragen gestellt werden, damit geht keine Frage verloren und verstetigt sich die übermittelte Information.

Das Schulungskonzept basiert auf der Best-Practice Erfahrung von 20+ Landwirten und Verarbeiter, Hintergrundinformationen aus der Literatur.

Eine Checkliste / Leitfäden für den Hanfanbau werden an jeden Teilnehmer ausgehändigt.

Das internationale Bestreben Treibhausgase zu reduzieren, dauerhaft einzusparen und damit den Klimawandel einzudämmen, zwingt uns dazu, schnellstmöglich geeignete Maßnahmen zu identifizieren. Das Land Brandenburg will die Klimaneutralität bis zum Jahr 2045 erreichen. Wenn Pflanzen CO2 aus der Luft aufnehmen und in ihre Biomasse einbauen, entsteht eine Kohlenstoffsenke als Werkzeug für die Reduktion der weltweiten Treibhausgase. Je länger die Biomasse im Umlauf bzw. Benutzung ist, desto höher ist der positive Effekt auf den Klimawandel. Vor allem im Bereich der Baustoffe liegt ein großes Potenzial, CO2 langfristig zu speichern. Im Hinblick auf die bevorstehende Energiesanierungen des bestehenden Baubestandes und Anforderungen im Bereich des Neubaus bieten Baustoffe aus Hanf eine interessante Alternative. Sie sind ihren Konkurrenzprodukten qualitativ ähnlich oder sogar überlegen und sind zudem klimapositiv in Herstellung und Nutzung durch die Endverbraucher. Der Vorteil für Mensch und Klima ist sehr groß, erst recht, wenn die Substitution Klima-negativer Konkurrenzprodukte zusätzlich berücksichtigt wird. Allerdings ist die Verfügbarkeit von Baustoffen aus Hanf sehr gering. Dies ist zurückzuführen auf die fehlende Wirtschaftlichkeit der Erzeugung und den Mangel qualitativer Rohstoffe für die industrielle Verarbeitung.

Der Hanfanbau ist momentan eine Sonderkultur und wird nur von wenigen Landwirten betrieben. Das liegt mitunter an fehlendem Wissen in Anbau, mit gesetzlichen Bestimmungen und der Unsicherheit in der Vermarktung. Die Landwirte, die bereits Nutzhanf anbauen, haben meistens Verträge mit nur einem Abnehmer für entweder Hanfsamen (Lebensmittel) oder Hanfstroh (Baustoffe und Textil). Ein Hanffeld ist aber in der Lage, sowohl Hanfsamen als auch Hanfstroh zu erzeugen. Das eröffnet dem Landwirt zusätzliche Vermarktungswege und mehr Sicherheit. Auch die Verarbeiter profitieren von der Mehrfachnutzung, sie können ihren Rohstoffbedarf durch eine Vielzahl neuer Lieferanten zusätzlich absichern.

Ein weiteres Problem bei der Vermarktung von Hanf als Ganzpflanze ist das Fehlen von einheitlichen Qualitätsstandards, wodurch bei Landwirten und Verarbeitern weitere Unsicherheit herrscht. Weil die Qualität der Erzeugnisse bei Naturprodukten von Jahr zu Jahr schwankt, ist das Einhalten von qualitätsbezogenen Abnahmeverträgen für Landwirte und Verarbeiter ein Risiko und führt zu der Notwendigkeit, flexibel am Markt agieren zu können. Um diese Schwankungen aufzufangen, müssen weitere Landwirte und Verarbeiter in die Wertschöpfungskette mit einbezogen werden. Der Klimawandel ist in den letzten Jahren, vor allem in der Landwirtschaft, immer deutlicher spürbar. Die immer stärker werdende Trockenheit in Brandenburg im Frühling und Sommer, führt zu erheblichen Ernteverlusten bei Landwirten und zwingt diese auf die Suche nach neuen Kulturen zu gehen. Die herkömmlichen Kulturen wie Weizen, Mais, Raps usw. haben mit der Trockenheit zu kämpfen und erzielen nicht die gewünschten Erträge der Vergangenheit. Da die Bewässerung kostspielig ist, und für die meisten Landwirte keine Option darstellt, werden Ackerkulturen gebraucht, die besser mit der Trockenheit umgehen können und zudem breitere Nutzungspotentiale zur Diversifizierung der Absatzwege aufweisen.

Der Anbau von Nutzhanf zeigt genau hier sein Potenzial als Klimaschützer und als Ackerkultur, die eine gute Trockenresistenz besitzt, grundsätzlich ökologisch angebaut wird und breite regionale Nutzungsmöglichkeiten aufweist. Deutschlandweit wurde im Jahr 2021 6.444 Ha Nutzhanf angebaut, davon 444 Ha im Land Brandenbrug (Quelle BLE 2021), dies entspricht Platz 6 im Vergleich mit anderen Bundesländer. Historisch gesehen hat Brandenburg eine lange Tradition im Hanfanbau. Der Höhepunkt lag im 17. Jahrhundert, als Rohstoff für die Segelschifffahrt. In der DDR gab es bis in die späten 60er Jahre regionale Hanffabriken, die dann eingestellt wurden. 1996 war es dann ein brandenburgischer Landwirt, der den Weg für die Wiederbelebung von Nutzhanf in Deutschland maßgeblich mitgestaltet hat.

Da wir den erheblichen Nutz des Hanfs im Anbau auf Brandenburger Niedrigertragsstandorten als Vorfrucht, Trockenstabil und Klimarelevant sehen, wollen wir unsere Brandenburger Landwirte für das Thema Hanfanbau sensibilisieren und neue Absatzkanäle aufzeigen/ Diversifikationsstrategien aufzeigen. Nutzhanf als „Gamechanger“ verstehe und nutzen.

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